Istvan Dobi

ungarischer Politiker; Ministerpräsident 1948-1952; Präsident des Präsidentschaftsrats (Staatspräsident) 1952-1967; vorher u. a. Landwirtschaftsminister

* 31. Dezember 1898 Szöny

† 24. November 1968 Budapest

Internationales Biographisches Archiv – Personen aktuell 50/1968

vom 2. Dezember 1968

Wirken

Istvan Dobi wurde am 31. Dez. 1898 in Szöny (Bezirk Komárom) bei Budapest als Sohn eines Landarbeiters, der Calvinist war, geboren. Er besuchte die Volksschule bis zu seinem zwölften Lebensjahr und arbeitete dann als ungelernter Industrie- und Landarbeiter. Während des 1. Weltkrieges kämpfte er an der italienischen Front. 1919 kam er zur "Roten Armee" Bela Kuns. Schon in jungen Jahren organisierte er sich in der Landarbeitergewerkschaft, aus der er sehr bald zur allgemeinen ungarischen Gewerkschaftsbewegung kam. In dieser war er dann in den Jahren 1918 bis 1930 in verschiedenen Funktionärsstellungen tätig. Später wurde er verhaftet und zu zwei Jahren Gefängnis verurteilt. Er verbüßte seine Strafe in Hajmasker und kehrte dann an seinen Geburtsort zurück, wo er die Sozialdemokratische Partei mitgründete. Kurze Zeit verdiente er seinen Lebensunterhalt als Heizer, im Winter auf einem Holzplatz, im Sommer als Landarbeiter. Als Ergebnis seines Fleißes konnte er sich ein Kleines eigenes Haus bauen. Später löste er sich von den Sozialdemokraten, denen er Opportunismus vorwarf. Er schloß sich der Partei der kleinen ...